Vorsicht heiß! Tag des brandverletzten Kindes am 7. Dezember

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) weist auf die Gefahren durch Feuer, heiße Flüssigkeiten und heiße Flächen hin

Bonn, 3. Dezember 2013. Im Kaminofen knistert das Holz, auf dem Herd steht die heiße Suppe und Kerzen leuchten. Dieses winterliche Szenario wirkt auf kleine Kinder besonders verführerisch. Doch, was derart anziehend ist, kann gleichzeitig gefährliche Situationen heraufbeschwören und zu schweren Verbrennungen und Verbrühungen führen.
 „Der Tag des brandverletzten Kindes“ findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt und steht unter dem Motto „Vorsicht heiß!“. Die BAG unterstützt den Aktionstag von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. am 7. Dezember. Die Bedeutung von Brandschutzerziehung und der Prävention von Unfallgefahren durch Feuer und heiße Flüssigkeiten sollen in diesem Jahr im Vordergrund stehen.
„Es ist sehr bedeutend, dass Eltern für die Risiken, die von Feuer und heißen Flüssigkeiten ausgehen, sensibilisiert sind“, erklärt Martina Abel von der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. „Nur Mütter und Väter, die die Gefahren kennen, können ihre Kinder schützen.“
Wie wichtig die rechtzeitige Beschäftigung mit dem Thema ist, untermauern einige Zahlen: 30.000 Kinder und Jugendliche müssen Jahr für Jahr aufgrund thermischer Verletzungen behandelt werden. Alleine 6.000 Kinder erleiden dabei so schwere Verbrennungen oder Verbrühungen, dass sie stationär aufgenommen werden müssen. Knapp 80 Prozent der Betroffenen sind Kinder unter fünf Jahren.
Besonderes Augenmerk gilt am „Tag des brandverletzten Kindes“ der Brandschutzerziehung, die in Deutschland mit viel Engagement von den Feuerwehren durchgeführt wird, und der gezielten Beseitigung von Unfallquellen. „Kinder sollten schon frühzeitig lernen, dass „Vorsicht heiß“ Gefahr bedeutet“, so Abel weiter.
Informationen zum jährlich stattfindenden Gesundheitstag finden Sie auf der Webseite zum Tag des brandverletzten Kindes.

Betroffene Familien können bei Paulinchen e.V. eine umfassende Beratung und Begleitung erhalten. Paulinchen e.V. gehört zu den Gründungsmitgliedern der BAG und gibt viele wichtige Impulse zur Unfallprävention bei thermischen Verletzungen.

Pressekontakt
BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V., Pressekontakt: Karoline Becker
Telefon: 0228 2072727
Fax: 0228 2072728
presse@kindersicherheit.de

Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. mit Sitz in Bonn ist ein bundesweit tätiger Verein. Die BAG informiert auf ihrer Webseite www.kindersicherheit.de über Kinderunfälle und deren Verhütung und gibt zahlreiche Broschüren zur Kindersicherheit heraus. Unterstützt durch u.a. das Bundesministerium für Gesundheit setzt sich die BAG dafür ein, Kinderunfälle zu reduzieren, innovative Präventionsmaßnahmen für Heim und Freizeit sowie Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene voran zu bringen. Mitglieder sind unter anderem Ärzte- und Sportverbände sowie Rettungsorganisationen und technische Dienstleister. 

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Kinder- und Jugendärzte: Gesetzgeber behandelt Mädchen und Jungen ungleich

 

 

“Der BVKJ begrüßt, dass sich Bundestag und Bundesrat vehement für das Recht aller Mädchen auf körperliche Unversehrtheit einsetzen. Der entsprechende Beschluss des Bundesrates macht aber auch deutlich, dass der Gesetzgeber Jungen und Mädchen unterschiedlich behandelt.” Mit diesen Worten kommentierte heute in Köln Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) den Beschluss des Bundesrates, die Genitalbeschneidung von Mädchen künftig in einem gesonderten Gesetz zu verbieten.

“Das Gesetz schützt Mädchen vor sämtlichen Veränderungen an den Genitalien, z. B. auch schon vor einer nur teilweisen Entfernung der Klitorisvorhaut. Diese Vorhaut ist das Gegenstück zur Vorhaut der Jungen  - deren Beschneidung ist kürzlich ausdrücklich legalisiert worden. Mit dieser unterschiedlichen Gesetzgebung (auffällig dabei: bei Mädchen wird der Eingriff Verstümmelung genannt, bei Jungen Beschneidung) verstößt der Gesetzgeber gegen einen zentralen Satz des Grundgesetzes: dass niemand wegen seines Geschlechts benachteiligt oder bevorzugt werden darf. Aus medizinischer Sicht ist sowohl die Beschneidung der Klitorisvorhaut als auch die Beschneidung der Vorhaut von Jungen ein schwerwiegender Eingriff, der allenfalls bei medizinischer Indikation gebilligt werden kann, nicht aber aus anderen Gründen.

Jungen haben wie Mädchen ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. Und dieses Recht muss der Gesetzgeber schützen und auch Jungen das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit garantieren.”
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich:
www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.

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Pressemitteilung BVKJ, AG ADHS , AG NP: ADHS ist keine Modeerscheinung, keine Fiktion, sondern ein medizinisch definiertes Störungsbild


ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung) ist ein klar definiertes Störungsbild, genauso valide wie andere psychische Störungen (z.B. Schizophrenie oder manisch-depressive Erkrankung). Diagnostische Kriterien und Verfahren sind in Leitlinien festgeschrieben. Die Diagnose und spätere Betreuung und Behandlung ist an entsprechende Fachkompetenz gebunden. Es ist keine Erfindung von Einzelpersonen,  Gruppen oder der Pharmaindustrie.

Bei ADHS handelt es sich um eine überwiegend biologisch und genetisch angelegte Störung, die durch Umwelt- und Sozialfaktoren modifiziert wird. Sie ist häufig kombiniert mit anderen Begleiterkrankungen. Betroffene haben ein hohes Risiko für schulische, soziale und später berufliche Probleme, für  Delinquenz und Sucht.  Die Unfallgefährdung ist erhöht.  Die Störung beruht nicht auf elterlichem Fehlverhalten und ist keine  reaktive Fehlentwicklung auf gesellschaftliche und kulturelle Gegebenheiten.

Kinder- und Jugendärzte diagnostizieren und behandeln diese Störung, wie andere Spezialisten für Verhaltensstörungen (Kinder- und Jugendpsychiater, Psychiater und ärztliche Psychotherapeuten) auch, nach den Vorgaben der entsprechenden Leitlinie. Das Fachwissen dazu wird in der langen Ausbildung zum Facharzt und weiteren kontinuierlich besuchten Fortbildungen erworben und in Seminaren und Qualitätszirkeln zu diesem speziellen Thema  immer wieder überprüft und aktualisiert. Bei Bedarf arbeiten die verschiedenen Fachgruppen eng zusammen zur optimalen Versorgung der Patienten.

Die Häufigkeit der Diagnose ADHS entspricht auch in Deutschland den internationalen Zahlen und Fehldiagnosen sind nicht häufiger als in anderen Ländern und bei anderen psychischen Erkrankungen. Die Diagnostik ist aufwendig und beinhaltet umfangreiche Anamnese von Patient, Eltern,  Lehrern und anderen Bezugspersonen, körperliche und psychische Untersuchung und die Anwendung verschiedener Test- und Untersuchungsverfahren.
Die Therapie der ADHS beinhaltet immer Aufklärung von Patient und Familie, Anleitung zum Umgang im häuslichen, schulischen und sonstigem sozialen Bereich, psychoedukative, manchmal psychotherapeutische Maßnahmen.  Nicht alle, aber viele Patienten benötigen eine medikamentöse Therapie. Die Häufigkeit einer medikamentösen Behandlung entspricht in Deutschland  internationalem Standard.

Die medikamentöse Therapie der ADHS ist über 60 Jahre etabliert und wissenschaftlich durch zahllose Studien abgesichert. Die Therapie ist hoch wirksam, ernsthafte, unerwünschte Nebenwirkungen sind selten - bei sorgfältiger  Überwachung reversibel und tolerabel. Leistungssteigerung und Persönlichkeitsveränderung durch das Medikament gibt es nicht.
Kinder und Jugendliche mit einer ADHS und ihre Familien brauchen Hilfe und Unterstützung – nicht Vorwurf,  Ausgrenzung und Stigmatisierung.

Die Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V.  setzt sich zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte  sowie der Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen Neuropädiater dafür ein, dass die Betroffenen leitliniengerecht, wohnortnah und in Zusammenarbeit mit Fachgruppen, Heilmittelerbringer und pädagogischen Betreuern (Lehrern, Erziehern u.a.) optimal betreut werden.

Für AG ADHS,  AG NNP  und BVKJ
Klaus Skrodzki/Kirsten Stollhoff

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Ärzteschaft

Umfrage: Kinderärzte behandeln zunehmend psychische Probleme

Dienstag, 17. September 2013

Hamburg – Kinderärzte in Deutschland behandeln einer aktuellen Umfrage zufolge immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten. Fast alle der befragten Mediziner (96 Prozent) berichten über steigende Zahlen in den vergangenen zehn Jahren, teilte die DAK-Gesundheit heute in Hamburg mit. „64 Prozent von ihnen sehen sogar eine starke Zunahme.“

Im Auftrag der Kasse befragte das Forsa-Institut bundes­weit 100 Kinder- und Jugend­ärzte zur Gesundheit von Kindern. Vor allem beim Start ins Schulleben sehen die Mediziner demnach eine Häufung psychischer Belastungen.

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„Fest steht: Jedes fünfte Kind in Deutschland hat psychische Probleme“, teilte die Kasse mit. Die Zahl der Betroffenen sei einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren zwar nicht gestiegen - Eltern seien aber bei psychischen Problemen ihrer Kinder sensibler geworden. „Sie gehen deshalb eher zum Kinderarzt als noch vor einigen Jahren“, erklärte der Psychologe Frank Meiners von der DAK-Gesundheit. „Bei Erwachsenen stellen wir seit einigen Jahren eine ähnliche Entwicklung fest.“

 INFORMATION  !

 

 

Kinder- und jugendärztlicher Notdienst
Öffnungszeiten: ( siehe Unten )

 

Universitätsklinikum des Saarlandes und
Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes

 

Prof. Dr. med Celina Guerlain. Ärztliche Direktorin Abteilung Kinder u. Jugendmedizin Pädiatrische Intensivmedizin Spezialärztin – Chirurgin (Krebszellenforschung )


Freitag 19.00 bis Montag 07.00 Uhr
Kernzeiten der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte aus Saarbrücken/Homburg-Saar  und Umgebung:
Samstag, Sonntag und Feiertag:
09.00 Uhr bis 17.00 Uhr.
Telefon: 06841 / 16 - 0
Kirrberger Straße - 66424 Homburg/Saar